Der "Bird Two" ist das Nachfolge-Modell vom "Bird One". Foto: Bird

Coronavirus: E-Scooter-Firma Bird nutzt Zoom – um 400 Leute zu entlassen

Das E-Scooter-Startup Bird hat 400 Mitarbeitende infolge der Corona-Krise entlassen. Die Art und Weise der Kündigungen sorgte für einen Shitstorm.

Durch die Coronavirus-Pandemie werden weltweit Menschen in Kurzarbeit geschickt oder Arbeitsplätze ganz abgebaut – auch in der Mobilitätsbranche. Dementsprechend müssen auch viele Kündigungsgespräche geführt werden. Doch das E-Scooter-Startup Bird hat 400 Angestellte nun via Zoom-Videokonferenz entlassen. Darauf folgte ein Shitstorm, nun rudert der Technologievorstand des Unternehmens zurück.

Bei einer am vergangenen Freitag einberaumten Videokonferenz via Zoom hat Bird rund 400 Stellen gestrichen, das entspreche etwas 30 Prozent des gesamten Personals, wie Business Insider berichtet. Nach Angaben eines Teilnehmers, der mit dem Magazin dot.la sprach, soll die Konferenz lediglich den Namen “COVID-19 Update” gehabt haben. Demnach soll den Teilnehmern eine zuvor aufgezeichnete Nachricht vorgespielt worden sein.

COVID-19 hat auch massive Auswirkungen auf unser Geschäft gehabt, die unser Führungsteam und unseren Vorstand zu äußerst schwierigen und schmerzhaften Entscheidungen gezwungen haben. Eine dieser Entscheidungen ist die Abschaffung einer Reihe von Rollen im Unternehmen. Leider wird Ihre Rolle durch diese Entscheidung beeinträchtigt.”

Aus einem Protokoll der Nachricht an die Bird-Mitarbeitenden das dot.la vorliegen soll.

Vorgehensweise von Bird in der Kritik

Unklar sei demnach auch, wer die Nachricht eingesprochen habe, um den Chef von Bird soll es sich dabei nicht gehandelt haben. Das legt auch ein Tweet einer Freundin einer mutmaßlich betroffenen Mitarbeiterin von Bird nahe. Darin kritisierte die Frau die Vorgehensweise des Unternehmens.

https://twitter.com/mjnblack/status/1243641637420453889

Justin Balthrop, der Technologievorstand des Unternehmens, dementierte auf Twitter das Vorgehen. Er sagte, es habe sich nicht um eine zuvor aufgezeichnete Nachricht gehandelt, räumte aber ein, dass man es besser hätte lösen können.

Auch Gründer Travis VanderZanden erklärte sich via Twitter und betonte, dass die Überbringung der Nachricht via Zoom wohl nicht die beste Lösung gewesen sei. “Zurückblickend hätten wir persönliche Gespräche mit jedem der betroffenen Mitarbeitenden über ein paar Tage hinweg führen sollen.”

Lime soll auch mit Entlassungen planen

Bird zahlt allen Gekündigten noch vier Wochen lang Gehalt. Sie erhalten außerdem weitere drei Monate Krankenversicherung und können ihre Aktienoptionen zwölf Monate lang halten, bevor sie eingelöst werden müssen.

Auch beim Konkurrenten Lime soll man über einen Personalabbau nachdenken. Bloomberg berichtet, unter Berufung auf eine unternehmensnahe Quelle, dass zwischen 50 und 70 Entlassungen im Hauptsitz in San Francisco geplant seien.

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