Uber hart von Corona getroffen: 70 Prozent Fahrten-Rückgang in Städten

Uber zog nun eine erste Bilanz über die Auswirkungen des Coronavirus auf das Geschäft – und die Zahlen sind ziemlich düster! In den großen Städten gingen die Fahrten um 60 bis 70 Prozent zurück.
Uber ist mit UberGreen nun auch in Hamburg verfügbar. Foto: Uber
Uber ist mit UberGreen nun auch in Hamburg verfügbar. Foto: Uber

Uber zog nun eine erste Bilanz über die Auswirkungen des Coronavirus auf das Geschäft – und die Zahlen sind ziemlich düster! In den großen Städten gingen die Fahrten um 60 bis 70 Prozent zurück.

Diese Zahlen nannte der CEO des Unternehmens, Dara Khosrowshahi, für die Stadt Seattle, wie The Verge berichtet. Für andere US-amerikanische Städte und Städte außerhalb der USA gab das Unternehmen zwar keine Zahlen bekannt, es ist aber davon auszugehen, dass diese für den restlichen Markt ähnlich aussehen.

Zum Thema: Flixbus, Uber, Carsharing, E-Scooter: Updates zu Corona – das müssen Sie jetzt wissen

„Wir sehen ein ähnliches Muster – wenn ich Kurven zeichne, gibt es einen Unterschied im zeitlichen Verlauf –  aber die Kurven in SF, LA, NYC sehen in ihrer Form dennoch ähnlich aus. „

Dara Khosrowshahi CEO Uber in The Verge

Er erklärte: „Meine Vermutung ist, dass einige von ihnen um fünf Prozent höher, andere vielleicht um ein paar Prozent niedriger sind. Aber es wird viele Städte auf der ganzen Welt geben, die wie Seattle aussehen werden, zumindest sagen die Kurven das.“ Und fügte hinzu, dass es gerade „sehr, sehr unsicher und komische Zeiten“ seien.

Corona: Menschen geben weniger Geld aus

Als Grund für den Rückgang nennt der CEO ein Phänomen, das sich auch in anderen Wirtschaftszweigen spürbar auswirkt. Denn: Die Menschen geben in der Selbst-Isolation insgesamt weniger Geld aus. In Amerika sei das laut einer aktuellen Umfrage, im Bezug auf Carsharing ein Rückgang, von durchschnittlich 21 Prozent. Auch die Uber-Fahrer berichten von ähnlichen Erfahrungen mit einem radikalen Rückgang der Buchungszahlen von bis zu 80 Prozent.

Uber: Finanziell stehe das Unternehmen gut da

CEO Khosrowshahi sagte, dass das Uber finanziell gut dastehen würde und über „reichlich Liquidität“ verfügen würde. Er gab an, dass selbst wenn die weltweiten Einnahmen um bis zu 80 Prozent sinken würden, immer noch vier Milliarden Dollar an unbeschränkten Barmitteln auf der Bank sowie Kredite verfügbar seien.

So geht Uber mit der Corona-Pandemie um

Jeder Fahrer, der mit dem Virus diagnostiziert wurde oder der individuell von einer Gesundheitsbehörde zur Selbstisolierung aufgefordert wird, erhält finanzielle Unterstützung für bis zu 14 Tage, solange sein Konto gesperrt ist. Zudem werden Autos zusätzlich desinfiziert und beim Lieferservice Uber Eats können KundInnen angeben, dass das Essen direkt vor der Tür abgestellt werden soll.

Seit Mittwoch dieser Woche dürfen sich Fahrgäste in Nordamerika wegen der Ansteckungsgefahr kein Uber mehr teilen, wenn sie eine ähnlich Route fahren werden. Laut eines Berichts von heise soll die Regelung auf Städte wie London und Paris ausgeweitet werden, weitere Standorte – auch in Deutschland – sind wahrscheinlich.

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2 comments
  1. Ja, UBER selber steht gut da (was faktisch nicht stimmt, da sie seit Jahren nur extrem hohe Verluste einfahren und das Investorenkapital früher oder später aufgebraucht sein dürfte).
    Aber hat er mal ein Wort über die Fahrer verloren? Ob die wohl auch Kapitalreserven haben und wie die zurecht kommen? Ob die nicht sogar in die Pleite rutschen?

    Die 14 Tage Finanzausgleich im Krankheitsfalle sind eine nette Geste, mehr aber auch nicht.
    Eher ein Werbeaussage „Seht, wir kümmern uns um unsere Fahrer“.
    Dabei ist das eigentlich sogar eine Verhöhnung, wenn man die (deutsche) Lohnfortzahlung, welche stolze 8 Wochen umfasst, gegenüber stellt (und auch danach gibt es monatlich Geld für jemanden, der krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten kann).

    Dumm schwätzen, die Milliarden ausschließlich für sich horten und sich NICHT um die angeblichen bisherigen „Partner“ kümmern, wenn man von diesen mickrigen 14 Tagen Unterstützung absieht, die aber auch nur Erkrankte erhalten, was – wenn hoffentlich alle Maßnahmen greifen – eine verschwindend kleine Zahl darstellt. Werbegetrommel halt.
    Die, die Pleite machen, verschwinden, aber es werden wieder Dumme (die das wenige Geld brauchen) nachrücken… So das Kalkül eines eiskalt rechnenden, börsennotierten Kapitalunternehmens. Von Verantwortung kaum eine Spur. Werbegetrommel halt.

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