Dieser Akku könnte die Zukunft der E-Mobilität sein

Ein israelisches Start-up erobert das Netz mit dem Versprechen, ein Smartphone in nur 30 Sekunden zu laden. Doch perspektivisch ist das Ziel die E-Mobilität.
Foto: StoreDot
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Vor vier Jahren eroberte ein israelisches Start-up das Netz mit dem Versprechen, ein Smartphone in nur 30 Sekunden vollständig zu laden. Mittlerweile ist aus dem Vorhaben eine Powerbank geworden, die noch dieses Jahr auf den Markt kommen soll. Doch auch das ist nur ein Zwischenschritt: Perspektivisch ist das Ziel des jungen Unternehmens die E-Mobilität.

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Der Super-Akku aus Tel Aviv

Nanotechnologie und neuartige organische Verbindungen – das sind die Schlüsselbegriffe, mit denen StoreDot die Akkubranche revolutionieren möchte. 120 Mitarbeiter forschen seit nunmehr acht Jahren an dem Akku der Zukunft.

Anfangs noch versuchend, bei Smartphone-Herstellern Fuß zu fassen, glaubt StoreDot heute an die E-Mobilität. Energieeffizient, klimafreundlich und wartungsarm, so stelle man sich die Fortbewegung einmal vor. Doch sowohl E-Autos und E-Bikes, als auch E-Scooter haben gemein, dass für den Antrieb eine Batterie mit angemessener Reichweite erforderlich ist. Während die Akkueffizienz und der Preis immer besser werden, hat sich die Ladezeit in den vergangenen Jahren kaum verkürzt.

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E-Scooter-Akkus in fünf Minuten voll

Die meisten E-Scooter im Handel brauchen heute noch mehrere Stunden für eine vollständige Ladung. StoreDot verspricht eine Reichweite von 300 Meilen, also rund 480 Kilometern, nach nur fünf Minuten Ladezeit zu erzielen. Und trotzdem soll der Preis sich nicht großartig erhöhen.

Nach eigenen Angaben soll das Forscherteam schon indirekten Kontakt zu Elon Musk und dessen Team gehabt haben, dem nur die Reichweite für die eigenen E-Autos nicht genüge.

Das steckt hinter dem StoreDot-Akku

Foto: StoreDot

Um eine möglichst kurze Ladezeit zu erzielen, wurden bei den Akkus von StoreDot einige strukturelle Verlandungen durchgeführt. An sich handelt es sich auch hier um die beliebten Lithiumionen-Akkus. Allerdings verwendet StoreDot statt dem herkömmlichen Graphit in der Kathode Silikon als organischen Polymer.

Durch die so ablaufenden Redoxreaktionen können die Ionen sich deutlich schneller von einem Pol zum anderen begeben. Zudem wird die Reibung reduziert, um einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen. Das Silikon erwirkt eine längere Lebensdauer. Gerade das ist eine der markantesten Schwächen der gewöhnlichen Lithiumionen-Akkus.

Ein Problem bleibt

Viele der Versprechen klingen zu schön, um war zu sein. Doch die Authentizität der Aussagen muss man insbesondere deshalb anzweifeln, weil StoreDot schon beim Smartphone-Akku Ladezeiten von 30 Sekunden versprochen hat und dann enttäuschte.

Denn ebenjener Smartphone-Akku hatte einen großen Haken: Er guckte aus der Rückseite des umgebauten Geräts guckte unschön hervor. Mit der ungefähr fünffachen Dicke des eigentlichen Geräts machte er ein Smartphone damit sehr unhandlich. Wohl deswegen ist bis heute nicht ein Smartphone mit dem neuwertigen Akku erschienen. Stattdessen bereite man den Marktstart einer Powerbank vor, deren Kapazität nicht viel größer als der eines Smartphone ist. Nichtsdestotrotz lädt sie sechs Mal länger wie ursprünglich beim Smartphone versprochen.

Und selbst wenn StoreDot diesmal beim E-Scooter-Akku nicht übertreibt, bleibt das Problem der geringen Netzabdeckung mit Ladesäulen, insbesondere hier in Deutschland. Trotz zahlreicher Bestrebungen verschiedenster staatlicher und privater Initiativen in den letzten Jahren dürfte hier wohl die Hauptursache dafür liegen, dass sich bis dato kaum jemand für ein E-Auto entscheidet.

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