Uber in Falkensee: Neue Mobilität im ländlichen Raum privat gelöst

Uber vermittelt nicht nur Fahrten mit Mietwagen in Metropolen, sondern auch als Pilotprojekt in ländlichen Regionen. Nun hat Uber in Falkensee eine Kooperation mit der Stadtverwaltung gestartet. MOViNC war dabei.
Heiko Müller, Bürgermeister der Stadt Falkensee, und Christoph Weigler, General Manager Uber Deutschland Foto: © Tanja M. Marotzke
Heiko Müller, Bürgermeister der Stadt Falkensee, und Christoph Weigler, General Manager Uber Deutschland Foto: © Tanja M. Marotzke

Uber vermittelt nicht nur Fahrten mit Mietwagen in Metropolen, sondern auch als Pilotprojekt in ländlichen Regionen. Nun hat Uber in Falkensee eine Kooperation mit der Stadtverwaltung gestartet. MOViNC war dabei.

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Kaum ein Unternehmen im Mobilitätssektor hat in den letzten Jahren so viel Kritik auf sich gezogen wie Uber. Und kaum ein Unternehmen hat gleichzeitig den Bereich New Mobility so sehr gestaltet wie Uber. Der Dienst, der als Vermittler privater Fahrten gestartet ist, ist heute ein Unternehmen, das sich Mobilitätslogistik im Allgemeinen auf die Fahnen geschrieben hat: Vom Transport von Gütern, über Vermittlung professioneller Chauffeurdienste, die Auslieferung von Lebensmitteln bis hin zur Forschung an autonom fahrenden Autos und Flugtaxis – Uber spielt in allen Segmenten mit und wagt sich nun in einen Bereich vor, den anderen Mobilitätsanbieter eher scheuen.

Um die Mobilität der Zukunft in Städten kümmern sich etliche Anbieter. Carsharing, Ridepooling, E-Scooter, Leihfahrräder und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) – in Berlin, Hamburg und anderen Metropolen haben die Menschen diverse Möglichkeiten und Kombinationen, sich fortzubewegen. Die hippen Anbieter klammern oft allerdings einen Bereich aus: den ländlichen Raum.

Uber kooperiert mit Falkensee in Brandenburg

Die Bereitstellung von Mobilitätslösungen in weniger besiedelten Gebieten ist oftmals mit höheren Kosten wegen der geringeren Nachfrage verbunden. Uber hat jetzt in Kooperation mit der Stadt Falkensee (44.000 Einwohner) ein Pilotprojekt gestartet, um einen Fahrdienst in der Brandenburger Gemeinde weit vor den Toren Berlins anzubieten. Vorrangig geht es dabei um ein Zubringer-Angebot, heißt: Die von Uber vermittelten Fahrten sind das Anschlussszenario zum Bahnverkehr.

So funktioniert Uber in Falkensee

Die Fahrten per Uber-App haben in Falkensee einen Pauschalpreis. Zum Start kostet eine Fahrt vom und zum Bahnhof 5 Euro. Foto: Uber

Uber nennt die beiden Angebote „Der Falkenseer“ und „Der Spandauer“. Das eine Angebot zielt darauf ab, Fahrgäste als Alternative zum privaten Pkw bequem zum Bahnhof zu bringen, das andere gleicht den nachts eher dürftig angebotenen ÖPNV aus.

„Der Falkenseer“

  • Fahrten von jeder Adresse in Falkensee zu den drei Bahnhöfen Falkensee, Finkenkrug und Seegefeld oder von dort nach Hause
  • Fahrten kosten pauschal 8 Euro (5 Euro in den ersten drei Monaten)

„Der Spandauer“

  • Fahrten zwischen 22 und 6 Uhr zwischen Falkensee und dem Bahnhof Spandau (bei) Berlin
  • Kosten: pauschal 15 Euro

Um die Festpreisgebote zu nutzen, muss man in der App im jeweiligen Gebiet einfach die Optionen UberX oder UberGreen (für Elektroautos) wählen. Befindet sich der Kunde im Pilotgebiet, wird der entsprechende Festpreis automatisch angezeigt. Das Pilotprojekt ist bis mindestens Ende 2020 geplant.

Mobilität im ländlichen Raum von der Privatwirtschaft gelöst

„Gerade zu Tagesrand- und Nachtzeiten gestaltete es sich bisher für die Falkenseer schwierig, flexibel unterwegs zu sein”, sagt Heiko Müller (SPD), Bürgermeister der Stadt Falkensee. „Die Verlässlichkeit eines Angebots ist ein wichtiger Aspekt.“

„Mit unserem Vermittlungsservice ergänzen wir den ÖPNV und helfen den Einwohnern dabei, mobil zu sein – auch ohne eigenes Auto“, sagt Christoph Weigler, General Manager von Uber Deutschland.

MOViNC hat nachgefragt: Zieht sich die Verwaltung nicht aus der Verantwortung, in dem sie die Lösung der Mobilität im ländlichen Raum einem privaten Anbieter überlässt?

„Die fachliche Zuständigkeit haben nicht wir, sondern der Landkreis – aber das Problem. Wir können nicht davon ausgehen, dass sich das in nächster Zeit revolutionär verändern wird. Jeder Baustein, das Problem der fehlenden Mobilität zu verringern, hilft uns.“

Falkensees Bürgermeister Heiko Müller (SPD) zu MOViNC

Dabei ist Mobilität im ländlichen Raum durchaus auch wirtschaftlich interessant. „Anders als andere Anbieter müssen wir unser Vermittlungsangebot auch wirtschaftlich betreiben“, erklärt Tobias Fröhlich von Uber gegenüber MOViNC. Das gelänge auch mit den Festpreisen.

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Uber experimentiert auch in anderen Regionen

Uber in Falkensee ist dabei nicht das erste Angebot der Amerikaner im ländlichen Raum. Schon im November 2019 hat Uber ein ähnliches Pilotprojekt in Kirchheim bei München gestartet und wegen der Nachfrage um weitere sechs Monate verlängert. Auch hier kooperierte der Fahrtenvermittler mit dem Bürgermeister der Gemeinde.

Nun bleibt abzuwarten, ob Uber auch für anderen Gemeinden im ländlichen Raum – vor allem nicht in unmittelbarer Nähe einer Metropole – eine Lösung für den mangelhaften ÖPNV sein kann. Auch E-Scooter-Anbieter haben sich bereit erklärt, mit einzelnen Gemeinden Kooperationen anzubieten. Private Anbieter könnten so zu einer Ergänzung des ÖPNV werden. Denn auch im Land möchten die Menschen sicherlich an der Verkehrswende teilhaben – und auf private Pkw ganz oder teilweise verzichten.

Artikel zu Mobilität im ländlichen Raum:

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