Die Mobilitätsträume zweier deutscher Autogiganten stehen vor dem endgültigen Aus. BMW und Mercedes-Benz stehen kurz davor, ihre gemeinsame Taxi-App Freenow an den amerikanischen Fahrdienstvermittler Lyft zu verkaufen.
Der Deal soll für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kurz vor dem Abschluss stehen, berichtet das Manager Magazin.
Warum das wichtig ist
Die geplante Veräußerung markiert das Ende der einst ambitionierten Mobilitätsstrategie beider Autobauer. Was 2019 unter dem Joint Venture „Your Now“ als europäische Superplattform für verschiedene Mobilitätsdienste begann, endet nun mit dem Verkauf des letzten verbliebenen Geschäftsbereichs.
In Zahlen
- Freenow verzeichnete 2023 bei einem Umsatz von knapp 57 Millionen Euro einen Verlust von mehr als 131 Millionen Euro
- 2021 und 2022 fielen sogar Jahresfehlbeträge von über 590 Millionen bzw. mehr als 555 Millionen Euro an
- Die Muttergesellschaft Your Now wies allein im Jahr 2022 einen Verlust von fast 850 Millionen Euro aus
- Freenow ist heute in neun europäischen Ländern und mehr als 150 Städten aktiv
Hintergrund
Die Geschichte begann vielversprechend: 2019 bündelten die damaligen Chefs Dieter Zetsche (Mercedes) und Harald Krüger (BMW) ihre Mobilitätsdienste unter dem Dach von „Your Now“. Dazu gehörten:
- Sharenow (Carsharing)
- Freenow (Taxivermittlung)
- Reachnow (Vermittlung anderer Verkehrsmittel)
- Chargenow (Suche nach Ladesäulen)
- Parknow (Parkplatzsuche)
Nach anhaltenden Verlusten haben die Autobauer in den vergangenen Jahren systematisch alle Bereiche verkauft oder eingestellt. Parknow ging 2022 an Easypark, Sharenow an Stellantis, Reachnow wurde eingestellt, und für Chargenow holte man BP als Investor ins Boot.
Ausblick
Für Lyft würde die Übernahme den Einstieg in den europäischen Markt bedeuten. Bislang ist das Unternehmen fast ausschließlich in den USA aktiv, wo es als Nummer zwei hinter Uber gilt. Laut Insidern hat Lyft bereits Experten für den europäischen Mobilitätsmarkt engagiert.
Die neuen BMW- und Mercedes-Chefs Oliver Zipse und Ola Källenius scheinen die Lehre aus dem kostspieligen Ausflug in die Mobilitätsdienste gezogen zu haben und konzentrieren sich wieder auf ihr Kerngeschäft: „einfach ’nur‘ Autos bauen.“
Dieser Beitrag wurde von einem Redakteur mit zusätzlicher Hilfe von KI-unterstützten Large-Language-Modellen erstellt.
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