Verkehrsminister Volker Wissing: Auto wird in Zukunft eine zentrale Rolle spielen

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich für eine Zukunft von Verbrennungsmotoren mit synthetischen Kraftstoffen stark gemacht. Er glaubt, das Auto werde bei der Mobilitätswende auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), Cherno Jobatey und Constantin Schwaab, Gründer und CEO von Wirelane im Basecamp. Foto: Matthias Bannert
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), Cherno Jobatey und Constantin Schwaab, Gründer und CEO von Wirelane im Basecamp. Foto: Matthias Bannert

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich für die künftige Nutzung von synthetischen Kraftstoffen ausgesprochen. Damit reagierte er bei einer Diskussion im Berliner Basecamp zum Thema „Mobilität für morgen“ auf die Debatte um das Verbot von Verbrennungsmotoren in der EU ab dem Jahr 2035.

Worum es geht: Laut einer neuen Regelung sollen Neuwagen mit Verbrennungsmotoren in der Europäischen Union von 2035 an faktisch nicht mehr zugelassen sein. Es fehlt allerdings noch ein Okay der Mitgliedstaaten.

  • Wissing möchte eine Zustimmung Deutschlands an Bedingungen knüpfen.
  • Konkret: Die EU-Kommission soll eine Regulierung vorlegen, die es ermöglicht, dass Verbrennungsmotoren in Europa nach 2035 auch noch zugelassen werden können, wenn sie nur mit synthetischen Kraftstoffen betankt werden können.

Details: Im Basecamp konkretisierte der Bundesverkehrsminister am Mittwochabend, 1. März, seine Forderung und ließ das Publikum zu gleich an seiner Vision der Mobilität der Zukunft teilhaben.

„Mobilität muss nach 2035 klimaneutral sein. Wir sollten dann auch noch Verbrennungsmotoren zulassen, wenn sie mit synthetischen Kraftstoffen betankt werden“, sagte Wissing auf einem Podium mit Moderator Cherno Jobatey und Constantin Schwaab, Gründer und CEO von Wirelane.

Wissing: „Die Verbote, die man nicht sachlich begründen kann, die fallen mir echt schwer.“

Moderator Cherno Jobatey und Constantin Schwaab, Gründer und CEO von Wirelane im Basecamp. Foto: Matthias Bannert

Auch Schwaab hält ein Verbot von Verbrennungsmotoren nicht für notwendig, meint allerdings:

„Es wird sowieso passieren, dass die Industrie auf E-Mobilität umschwenkt, wenn die Mehrheit der Fahrer umgestiegen ist. Strom ist einfach die Zukunft.“

Constantin Schwaab, CEO von Wirelane

Das denkt Verkehrsminister Wissing über die Zukunft der Mobilität

  • Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, glaubt, die Mobilität wird vielfältiger, multimodal, werden. Aber: „Das Auto wird eine zentrale Rolle spielen.“
  • Die Frage sei, wie wir in Zukunft den Güterverkehr organisieren. „Das geht nicht nur mit Batterie.“
  • „Wir müssen aufhören, Angebote an den Bedürfnissen der Menschen vorbeizuplanen.“
  • „Das Auto bedeutet totale Flexibilität, es ist extrem attraktiv. Für ältere Menschen im ländlichen Raum bedeutet Auto Teilhabe.“ Die Menschen schätzen den geschützten Raum und die Zulassungszahlen steigen stetig.

Faktencheck: Tatsächlich stiegen die Neuzulassungen von Pkw in den Jahren ab 2013 stetig an bis 2020. In den Jahren 2020 und 2021 nahmen sie ab, im Jahr 2022 stiegen sie wieder an im Vergleich zum Vorjahr. Der Rückgang kann auf die Pandemie zurückzuführen sein. Quelle

„Dass das Auto ein Auslaufmodell ist, kann man aus keiner wissenschaftlichen Prognose herleiten. Deswegen müssen wir uns fragen, wie man das klimaneutral machen kann.“

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP)
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP)

Auch das Thema autonomes Fahren diskutierten Wissing und Schwaab. Der Bundesminister, der nicht nur für Verkehr, sondern auch Digitales zuständig ist, versprach: „Wir arbeiten dran, dass wir überall, wo Menschen unterwegs sind, Glasfaser und 5G haben.“ Traktoren auf Feldern fahren heute schon autonom. „Autonomes Fahren ist in vielen Bereichen längst Alltag.“

Spitze gegen den Koalitionspartner

Auf dem Podium deutete er eine Gegenpositionen zu vielen Ideen des Koalitionspartners Grüne an. „Bei der Verknappung der Mobilität gehe ich nicht mit. Sie ist einfach ein Grundbedürfnis der Gesellschaft und diese Mobilität darf man den Menschen nicht wegnehmen.“

Man solle nicht so viel wie möglich regulieren, sondern so wenig wie nötig. „Ich finde es schwierig, wenn man aus den Städten heraus sagte, das Auto hat auf dem Land ausgedient. Das ist ein wichtiger Schritt Richtung Freiheit und wir müssen schauen, wie wir das klimaneutral hinkriegen.“ 

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