Lilium-Chef: „Wir sind der Tesla in dieser Branche“

Das Münchner Flugtaxi-Unternehmen Lilium hat Geld von der schottischen Investmentfirma Balllie Gifford eingesammelt. Nun hat der Chef das Unternehmen als den Tesla der Branche bezeichnet.
Credit: Lilium Jet

Das Münchner Flugtaxi-Unternehmen Lilium hat Geld von der schottischen Investmentfirma Balllie Gifford eingesammelt. Nun hat der Chef das Unternehmen als den Tesla der Branche bezeichnet.

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Viele Investoren sehen die Zukunft der Mobilität in elektrisch betriebenen Flugtaxis. Lilium aus München ist ein deutsches Start-up in diesem Bereich, das immer mehr Geldgeber von sich überzeugen kann. Nun hat das Unternehmen weitere 35 Millionen Dollar von der schottischen Investmentfirma Ballie Gifford eingesammelt, wie die Welt berichtet. Der Geldgeber hat schon des Öfteren früh in spätere Top-Unternehmen wie Tesla, SpaceX, Amazon oder Spotify investiert.

Was die internationalen Investoren nicht abgeschreckt haben dürfte, sind einige Probleme, mit denen die Münchner Firma in der Vergangenheit zu kämpfen hatte. So brannte einer von insgesamt nur zwei Prototypen des Lilium Jets bei Wartungsarbeiten und wurde unbrauchbar (MOViNC berichtete). Für den Lilium-Gründer Daniel Wiegand sei der Einstieg des Technologie-Investors auch ein Beleg, dass die geäußerten Zweifel an der Leistungsfähigkeit der Flugmodelle unbegründet seien, wie er zu Welt sagte. Es habe sich lediglich um Berechnungsfehler gehandelt.

Lilium: Gründer denken über Franchise-Modell nach

Das elektrisch betriebene Flugtaxi ist ein Senkrechtstarter mit fünf Sitzen, der mit einer Batterieladung rund 300 Kilometer zurücklegen soll. Die Besonderheit des Lilium Jet liegt vor allem in seinem Äußeren. Während die E-Flugzeuge von Konkurrenten mehr wie riesige Drohnen aussehen, erinnert der Lilium Jet mehr an ein Flugzeug. Schon 2025 soll der Lilium Jet auf den Markt kommen und dann auch die ersten Passagiere befördern – auch außerhalb von Europa, wie der Firmenchef der Welt verriet.

Insgesamt hat Lilium inzwischen 375 Millionen Dollar eingesammelt – zu den Investoren gehören der chinesische Technologiekonzern Tecncent und Frank Thelen. Die Gründer wollen die Unabhängigkeit von Lilium möglichst lange behalten, heißt es in der Welt, statt eines großen Investments setze man lieber auf mehrmalige kleinere Geldbeträge, so Wiegand.

Lilium soll ein Flugtaxi für den Verkehr zwischen den Städten werden, man denke über ein Franchise-Modell nach, so der Firmenchef weiter. Zunächst plane man, mit Pilot zu fliegen, doch schon im kommenden Jahrzehnt sollen autonomen Flüge möglich sein. Wiegand vergleicht die Situation von Lilium heute mit der von deutschen Autoherstellern vor einigen Jahren. Demnach seien diese damals auch in der Lage gewesen einen Tesla zu bauen, seien das Risiko aber nicht eingegangen.

Wir sind der Tesla in dieser Branche. Wir arbeiten jetzt mit Vollgas an unserem Modell, während in Deutschland diskutiert wird, dass es nicht funktionieren kann. Das ist unser Vorteil. Wir haben uns einen großen Vorsprung erarbeitet.

Lilium-Gründer Daniel Wiegand zur Welt

Zum Thema: Frank Thelen: Bald sind Menschen mit Flugtaxis unterwegs

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