Corona-Pandemie! Kontaktverbot von mehr als zwei Menschen in der Öffentlichkeit, ein Sicherheitsabstand in den Schlangen vor den Supermärkten und Homeoffice, wo immer es möglich ist. Um die Ausbreitung der Coronavirus COVID-19 zu stoppen, wird zu teils drastischen Maßnahmen gegriffen. Wie gehen die E-Scooter-Unternehmen damit um?
Das Leben kommt quasi zum Stillstand – und das hat auch Auswirkungen auf die Mobilitätsbranche. Beförderungsbedingungen werden angepasst, Hygienemaßnahmen intensiviert oder Dienste komplett eingestellt. Wie ist der Stand bei den E-Scooter-Anbietern in Deutschland? In diesem ständig aktualisierten Artikel finden Sie einen Überblick.
Updates zur Corona-Pandemie:
Zum Thema: Flixbus, Uber, Carsharing, E-Scooter: Updates zu Corona – das müssen Sie jetzt wissen
E-Scooter von Lime zum Coronavirus:
- Lime kündigte auf Homepage des Unternehmens an, den Verleih der E-Kickscooter vorerst einzustellen – auch in Deutschland.
- Wie lange man den Scooter-Verleih stoppt, lässt das Unternehmen offen. Auf der Website des Unternehmens heißt es, dass Lime seine Kunden in Kürze mit Updates versorgen und entsprechend informieren will.
Bird zum Coronavirus:
- Auch Bird hat seinen Verleih in Deutschland und Europa vorerst eingestellt, wie der Tagesspiegel berichtet.
E-Roller von Emmy zum Coronavirus:
- Während die meisten Anbieter ihre Roller von den Straßen einsammeln, ist es bei Emmy weiterhin möglich, einen Roller anzumieten.
- Auch auf der Website des Unternehmens findet sich noch kein Hinweis zu dem Umgang mit Corona. MOViNC hat bei Emmy nachgefragt – eine Antwort steht noch aus.
E-Scooter Tier zum Coronavirus:
- Tier Mobility schreibt auf der Website: „Es gibt auch in diesen Zeiten Arbeitnehmer, die pendeln müssen, z. B. Menschen im Gesundheitssektor oder Mitarbeiter von Supermärkten. Insbesondere für solche Menschen halten wir in Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Schweden, Norwegen und Finnland noch eine reduzierte Flotte in Betrieb.„
- Außerdem finden sich auf der Seite des Unternehmens Informationen über die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen, wie beispielsweise die Hygienevorschriften für Mitarbeitenden oder die Desinfektion der Roller sowie die allgemeinen Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Instituts.
Spin zum Coronavirus:
- Die Lage beim E-Scooter-Unternehmen Spin ist unklar.
- Auf der Website des Unternehmens finden sich derzeit keine Informationen über den Umgang mit der Corona-Pandemie. MOViNC hat bei Spin nachgefragt.
- UPDATE (26.03.2020): Eine Sprecherin des Unternehmens erklärte, man habe inzwischen einen Blogeintrag auf der Website verfasst. Darin ist zu lesen, dass die Roller der Firma weiterhin in neun amerikanischen Städten verfügbar sind. Für alle anderen Städte gilt: Da die Nachfrage erheblich zurückgegangen sei, wird der Verleih pausieren. Ob Spin, wie geplant, im Frühjahr in Deutschland startet sei derzeit unklar.
Dott zum Coronavirus:
- Auch bei Dott ist die Lage nicht klar.
- Informationen auf der Website zum Umgang mit Corona sucht man hier vergebens. Auf eine Anfrage von MOViNC hat Dott bislang nicht reagiert.
- UPDATE (24.03.2020): Auf unsere Anfrage teilte Dott mit, dass sie ihren Nutzern raten, die Roller nur mit Handschuhen zu benutzen und sich an die Hygieneempfehlungen zu halten. Außerdem heißt es:
„Wir empfehlen allen: Bleibt zuhause. Doch, wie wir täglich mitbekommen, gibt es Berufsgruppen, die nun mobil sein müssen, weil sie nicht im Homeoffice arbeiten können und gerade großartiges für unsere Gesellschaft leisten. Diesen Menschen bieten wir unsere Dienste momentan kostenfrei, oder stark vergünstigt an. In Augsburg und München benutzen freiwillige Hilfsgruppen die Roller um Auslieferungen von Einkäufen zu älteren Menschen in der Risikogruppe anzubieten.“ - Zudem prüfe man die Lage jeden Tag aufs Neue, so ein Sprecher von Dott zu MOViNC. Man nehme Corana und eine Verlangsamung des Virus sehr ernst, wolle sich aber operativ nicht komplett zurückziehen. Die Betreiber wollen an den deutschen Standorten München, Augsburg, Köln und Bonn zeigen, dass E-Scooter ein wichtiger Bestandteil der städtischen Infrastruktur seien, auf den auch in Krisenzeiten Verlass sei.
- Auf die Frage, weshalb sich auf der Website von Dott bislang keine Informationen zum Umgang mit Corona finden lassen, antwortete der Sprecher gegenüber MOViNC: „Wir kommunizieren die Updates möglichst schnell und direkt in unseren lokalen und länderübergreifenden Social-Media Accounts und unserer App. Die Fahrer werden außerdem über Emails auf dem Laufendem gehalten. Die Situation verändert sich schnell und ist in jeder Stadt unterschiedlich. Um Missverständnisse vorzubeugen, verzichten wir vorerst noch auf ein generelles Statement auf der Website.“
Voi zum Coronavirus:
- Der E-Scooter-Anbieter Voi hatte Kunden bereits Anfang März wegen der Coronavirus-Gefahr als erstes Unternehmen der Branche das Tragen von Handschuhen bei der Nutzung seiner Fahrzeuge empfohlen.
- In einem Blog-Eintrag teilte die Firma am 18. März mit, dass der Verleih in beinahe allen europäischen Städten pausiert werde. In Deutschland standen die Roller allerdings zunächst weiterhin in Hamburg, Berlin, Nürnberg und München zur Verfügung.
- Am 26. März teilte der schwedische Anbieter mit, bis auf Weiteres auch in Berlin den Betrieb einzustellen, um seine Nutzer zu schützen. Die volle Flotte wird erst dann wieder eingesetzt, wenn sich die Situation beruhigt hat.
- Voi schließt aber nicht aus, bereits vorher nach Absprache mit den lokalen Gesundheitsämtern in ausgewählten Bereichen kleinere Kontingente wieder zu reaktivieren. Als mögliche Formen nennt der Konzern die Unterstützung von Lieferdiensten und Krankenhauspersonal.
“Damit das Social Distancing wirklich funktionieren kann, müssen alle an einem Strang ziehen – das gilt auch für uns. Wir wollen die deutschen Städte so gut wie möglich unterstützen und stehen aktuell im Austausch mit Unternehmen und lokalen Behörden, um gemeinsam über Mobilitätskonzepte für die Bewältigung des Ausnahmezustands nachzudenken.”
Claus Unterkircher, General Manager für den DACH-Raum bei Voi
Uber Jump zum Coronavirus:
- Wie Lime und Bird hat auch Uber-Jump den Verleih von E-Scootern vorübergehend eingestellt. Dabei handle es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie es hieß.
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