Unter anderem Lime wird seine elektronischen Tretroller nach Berlin bringen. Foto: Lime

Umfrage: Corona könnte Start-ups wie Lime, Bird und Voi hart treffen

Tier Mobility hat seine Mitarbeitenden in Kurzarbeit geschickt, MOIA musste den Betrieb zum ersten April vorübergehend ganz einstellen. Die Auswirkungen der Corona-Krise sind in der Startup-Szene angekommen. Nach einer Blitzumfrage schlägt der Bundesverband Deutsche Startups nun Alarm. Denn: Ein großer Teil der Startups könnte die Krise nicht überleben.

Tier Mobility hat seine Belegschaft in Kurzarbeit geschickt, MOIA musste den Betrieb zum ersten April vorübergehend ganz einstellen. Die Auswirkungen der Corona-Krise sind in der Start-up-Szene angekommen. Nach einer Blitzumfrage schlägt der Bundesverband Deutsche Start-ups nun Alarm. Denn: Ein großer Teil der Start-ups könnte die Krise nicht überleben.

Für die Blitzumfrage wurden 1000 Start-ups befragt. Demnach gaben neun von zehn Unternehmen an, negativ von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise betroffen zu sein. Rund 80 Prozent gaben an, dass sie sich dadurch in ihrer Existenz bedroht sehen, wie Meedia berichtet.

“Die Ergebnisse sind alarmierend: Das Startup-Ökosystem steht angesichts der Corona-Krise vor einem massiven Startup-Sterben.”

Christian Miele, Präsident des Bundesverbandes Deutsche Start-ups e. V. zu Meedia

Miele warnt:

“Wenn wir nicht schnell und substanziell handeln, dann werden die ersten Startups schon in wenigen Wochen in die Knie gehen.”

Christian Miele

Vor allem junge Start-ups, die vor einer neuen Finanzierungsrunde stehen, sehen sich laut dem Start-up-verband bedroht. Denn: Investoren ziehen sich aufgrund der ungewissen Lage zurück. Liquiditätsengpässe können für junge Unternehmen ein schnelles Aus bedeuten. Aber auch große Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern sehen sich den Umfrageergebnissen zufolge im kommenden halben Jahr akut gefährdet.

Kritik an Staatshilfen für Start-ups

Zwar können Gründer Kurzarbeitergeld, Steuer-Stundungen oder Überbrückungskredite der KfW in Anspruch nehmen. Laut der Umfrage wollen auch 67,3 Prozent der Start-ups Hilfen beantragen. Doch der Start-up-verband kritisiert, dass dabei vor allem mittelgroße Unternehmen durch das Raster fallen würden und fordert:

“Staatliche Liquiditätshilfen zu entwickeln, die auch für Start-ups – egal in welcher Stage und welcher Größe – greifen, muss jetzt oberste Priorität haben.”

Christian Miele, Präsident des Bundesverbandes Deutsche Start-ups e. V.

Kleinere Start-ups mit bis zu zehn Angelstellten können die Soforthilfen der Bundesregierung für Kleinunternehmen beantragen. Größere Start-ups werden vom Corona-Rettungsschirm aufgefangen – sofern sie eine Bewertung von 50 Millionen Euro und eine gewisse Systemrelevanz nachweisen können. Im Start-up-Bereich fallen unter Letzteres laut dem Bundesverband gerade einmal 150 bis 200 Unternehmen. Miele erklärt deshalb:

“Dafür haben wir einen ‘4-Stufen-Plan’ entworfen, der als ganzheitlicher Schutzschirm die Start-ups aller Branchen und Phasen adressiert, mit dem Ziel deutsche Start-ups in der schweren Zeit zu unterstützen und die geschaffenen Arbeitsplätze zu erhalten.”

Christian Miele

Mehr zum Thema: Coronavirus: So geht es den Car- und Ridesharing-Anbietern – ein Überblick

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