In Frankreich werden die E-Scooter von Voi künftig unter dem Namen BlaBla Ride vermarktet. MOViNC erklärt, was dahinter steckt und warum Voi seine Markenidentität aufgegeben hat.
Schon Ende Mai haben wir berichtet, dass Voi und BlaBlaCar in Frankreich eine Kooperation starten. Es gehe um „strategische Vorteile“, teilten beide Konzerne in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. MOViNC liegen exklusiv die Details vor.
Voi und BlaBlaCar: Darum eine gemeinsame Zukunft
Auf die Anfrage, warum es zur Kooperation gekommen sei, sprechen beide Seiten von gleichen Zielen, die sich besser mit einem starken Partner als allein umsetzen lassen.
„Unsere Unternehmensphilosophie ist es, die Menschen beim Umstieg auf nachhaltige Mobilitätsoptionen zu unterstützen, Emissionen zu reduzieren und einen Beitrag zu einer modernen Verkehrsinfrastruktur zu leisten“, sagte Claus Unterkircher, General Manager bei Voi für den DACH-Raum, gegenüber MOViNC.
„Um den europäischen Verkehr dauerhaft zu verändern ist es von besonders großer Bedeutung, dass öffentliche und private Dienstleister an einem Strang ziehen. Denn die Verkehrswende ist ein großes Unterfangen, dass wir nur gemeinsam und durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Mobilitätsangebote erreichen können. In Blablacar haben wir einen starken und zuverlässigen Partner gefunden, der unsere Werte teilt und gemeinsam mit uns an der Vision einer modernen Mobilitätsplattform, die individuellen Fahrzeugbesitz ersetzen kann, arbeiten will.“
Claus Unterkircher, General Manager bei Voi für den DACH-Raum, gegenüber MOViNC
Auch Mats Joosten, Sprecher bei BlaBlaCar, teilt mit, dass die Partnerschaft für BlaBlaCar der erste Schritt in Richtung Intra-Urban-Mobility, sei. Dies ermöglicht es, einen weiteren Schritt in Sachen Smart Mobility zu machen: „Kurzfristig ist es unser Ziel BlaBla Ride mit unserem bestehenden Mobilitätsangebot zu verknüpfen und das Problem der „letzten Meile“ zu lösen. Der Ausbau unseres Angebots ist ein weiterer Schritt gegen nicht geteilte Verkehrsmittel und deren negativen Auswirkungen.“
Strategische Vorteil noch einmal konkret
Neben den gemeinsamen Zielen entständen auch für beide Unternehmen strategische Vorteile. Welche genau das sind, erklärt Claus Unterkircher für Voi im Gespräch. So habe BlaBlaCar ein starkes Branding mit einer breiten Nutzerbasis. Auf diese Reichweite könne man durch die Partnerschaft zugreifen und somit viel mehr Menschen die E-Scooter näherbringen. Für BlaBlaCar hingegen bringe die Partnerschaft den Vorteil, auf ein starkes und ausgefeiltes operatives System und eine Flotte von speziell entwickelten E-Scootern zurückgreifen zu können.
Die „letzte Meile“ steht im Vordergrund. Wo die Fahrgäste von BlaBlaBus ankommen, sollen sie bequem und kostensparend per E-Scooter weiter bis zum Zielort reisen können: „Wer zum Beispiel mit der BlaBlaCar Fahrgemeinschaft nach Paris gefahren ist, kann in derselben App mit unseren E-Scootern direkt den Weg vom Absetzpunkt bis hin zum Ziel planen“, erklärt Claus Unterkircher diese Verknüpfung mehrerer Mobilitätsdienste im Gespräch mit MOViNC.
„Zusammen decken wir nun mit dem Ridesharing- und Busangebot von BlaBlaCar sowie unseren E-Scootern gleichzeitig kurze wie lange Strecken ab.“
Voi: „Wir haben unsere Markenidentität nicht aufgegeben.“
Da, wo noch vor wenigen Wochen auf knallorangenem Untergrund „Voi“ auf den E-Scootern stand, prangt heute das Logo von BlaBla Ride. Doch Voi beteuert, dadurch keineswegs seine Markenidentität in Frankreich aufgegeben zu haben: „Zwar gehen wir mit BlaBlaCar eine strategische Partnerschaft ein, jedoch bedeutet das nicht, dass wir unsere Markenidentität aufgeben werden. Voi und Blablacar bleiben auch in Frankreich zwei getrennte Unternehmen. Kenntlich gemacht wird das an einem neuen Branding unserer E-Scooter, dass die Farben und Schriftzüge beider Unternehmen zeigt.“
Mats Joosten von BlaBlaCar pflichtet dieser Einschätzung bei: „Wir [sprechen] hier von einer Partnerschaft: Unser Plan ist die Veröffentlichung eines BlaBla Connect Feature, dass es BlaBlaCar Mitgliedern erlaubt die BlaBla Ride/Voi App zu nutzen ohne sich erneut zu registrieren.“
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