Verein fordert: Polizei soll E-Scooter von Gehwegen abschleppen

Nach und nach kehren die E-Scooter wieder zurück in die Städte. Doch mit dieser Entwicklung ist nicht jeder zufrieden, wie sich nun in Berlin zeigt.
Bird hat 400 Mitarbeiter per Zoom-Videokonferenz entlassen und erntete damit zahlreiche Kritik.
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Nach und nach kehren die E-Scooter wieder zurück in die Städte. Doch mit dieser Entwicklung ist nicht jeder zufrieden, wie sich nun in Berlin zeigt.

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Mit Beginn der Ausgangsbeschränkungen vor einigen Wochen verschwanden auch die E-Scooter aus den Städten Deutschlands. Lediglich der Anbieter Tier machte im „Survival Modus“ weiter (MOViNC berichtete). Mit dem Beginn der Lockerungen zu Anfang der vergangenen Woche dann kehrte Lime als erster Anbieter wieder teilweise auf die Straßen in Berlin und Köln zurück (MOViNC berichtete). Momentan sieht alles danach aus, dass auch die anderen Anbieter, wie Voi oder Dott verspätet in die Saison starten werden. Dass nicht jeder mit dieser Entwicklung glücklich ist, zeigt sich nun in der Hauptstadt.

Wie der Tagesspiegel berichtet, wehrt sich die Fußgänger-Lobby FUSS e.V. gegen die E-Scooter auf den Gehwegen. Demnach würden die Roller das Einhalten des Mindestabstandes erschweren. Roland Stimpel, der Vorstand des Vereins fordert deshalb die Polizei auf, die E-Roller von den Gehwegen abzuschleppen:

Auf diese Weise werden die Menschen zu noch engeren Zwangskontakten genötigt. Die Polizei möge solche Seuchenverstärkung unterbinden.

Roland Stimpel, Vorsitzender von FUSS e.V. zum Tagesspiegel

Auch ohne Corona: FUSS gegen E-Scooter

Auch in Nicht-Corona-Zeiten wehrt sich der Verein harsch gegen E-Scooter. „Schon vor Corona bedrängten und gefährdeten E-Roller viele Menschen auf den Gehwegen. Auch jetzt sind sie mehr Gefahr als Hilfe,“ so der Vorstand weiter. Mit der teilweisen Rückkehr sende Lime nun ein klares Zeichen, wie Stimpel ausführt, und zwar zeige die Firma, „dass ihr der nötige Seuchenschutz durch Abstand egal ist.“

Wenn die Anbieter die E-Scooter nicht am Fahrbahnrand aufstellen würden, dann solle behördlich gegen das Abstellen auf den Fußgängerwegen vorgegangen werden, heißt es vonseiten des Vereins.

UPDATE:

Ein Sprecher von Lime äußerte sich gegenüber MOViNC wie folgt zu den Vorwürfen von FUSS:

Auf Gehwegen geparkte E-Scooter, Fahrräder oder auch Mülltonnen erhöhen nicht das Risiko für Fußgänger und erschweren auch nicht das Abstandhalten. Zum einen gelten für das Abstellen von Elektrokleinstfahrzeugen die gleichen Parkvorschriften wie für Fahrräder.

Ein Sprecher von Lime zu MOViNC

Des Weiteren bezieht sich der Sprecher auf eine Mittelung vom Berliner Senat wonach Leihräder eine Alternative zum ÖPNV und Auto darstellen und dabei helfen sollen, die Ansteckungsgefahr zu verringern (MOViNC berichtete). Weiter heißt es von Lime:

Zum anderen haben Fußgänger und alle anderen Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit geparkten Fahrzeugen, Fahrrädern, Tischen oder Mülltonnen auszuweichen oder kurz abzuwarten, um Risikosituationen zu vermeiden und den gebotenen Abstand einzuhalten.

Ein Sprecher von Lime zu MOViNC

Außerdem würde der Anbieter gerade verstärkt zum ordnungsgemäßen und rücksichtsvollen Abstellen der E-Scooter appellieren. Eine Stichprobe vom ADAC zeigt außerdem, dass im untersuchten Zeitraum nur zwei Prozent der Roller so abgestellt wurden, dass sie andere Verkehrsteilnehmer massiv behindern würden. 

Zum Thema: Lime kehrt nach und nach zurück auf die Straße

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