Circ, ehemals Flash, ist ein E-Scooter-Start-up aus Berlin. Foto: Circ

Steht der deutsche E-Scooter-Anbieter Circ vor dem Aus?

Der Winter wird hart. Neben dem Wetter hat das deutsche E-Scooter-Start-up Circ noch andere schwerwiegende Probleme.

Unter den vielen E-Scooter-Anbietern finden sich auch zwei deutsche, bislang vielversprechende Start-ups: Tier und Circ. Doch bei letzterem steht der Hebel offenbar nicht auf “Go”. In vielen Berichten wurde bereits spekuliert, dass das eine oder andere E-Scooter-Start-up den Winter nicht überstehen wird. Ist Circ eines davon?

E-Scooter werden vor allem an wärmeren Tagen genutzt. In den Wintermonaten werden sich viele Nutzer andere Verkehrsmittel suchen – zu ungemütlich dürfte es bei Kälte und Nässe auf einem Elektroroller sein. Kürzlich hatte Circ bestätigt, dass das Berliner Unternehmen 50 Mitarbeiter entlassen wird. Das läge zum einen am Winter, doch auch der Umstieg auf austauschbare Batterien ist ein Grund für den sinkenden Personalbedarf.

Zum Thema: Bei Circ werden künftig nicht nur Batterien ausgetauscht

Circ findet keine neuen Investoren

Nun kommt raus: Circ-Gründer Lukasz Gadowski habe sich mit dem Co-Investor Carlos Bhola zerstritten, berichtet das Manager Magazin. Er soll sich aus dem Unternehmen bereits verabschiedet haben. Geschäftsführer Boris Mittermüller musste laut dem Bericht bereits gehen. Er selbst erklärt gegenüber MOViNC, er habe sein Amt “im gegenseitigen Einvernehmen” niedergelegt. Auch zwei weitere Geschäftsführer sind offenbar gegangen. Die Abteilungen für Marketing und Personal sollen zusammengeschrumpft worden sein. Angeblich soll auch das Designteam komplett entlassen worden sein.

Gadowski erklärt gegenüber dem Manager Magazin den Um­bau damit, dass er nun “auf Kosteneffizienz und operative Exzellenz” fokussiere.

Dem Bericht zu folge, findet Gadowski allerdings keine neuen Investoren mehr. So wollen es die Reporter aus seinem Umfeld erfahren haben.

Das Manager Magazin schreibt, dass Circ sogar mit den Konkurrenten Voi und Tier über eine Fusion verhandelt. Die Marktbereinigung scheitere bislang nur an den “unverwüstlichen Egos der Gründer”, zitiert der Artikel Inves­toren.

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Kein guter Start für Circ

Als Circ an den Start ging, hieß es noch Flash. Doch mit dem Launch im Heimatland Deutschland benannten sich die Berliner um. Offiziell heißt es, der neue Name passe viel besser zum Unternehmen. Doch der eigentlich Grund sollen wohl markenrechtliche Probleme gewesen sein.

Die App hatte zunächst arge technische Probleme, so dass am Startwochenende viele Kunden ihre Scooter nicht zurückgeben konnten. Dann verschwanden nach Beobachtungen von MOViNC plötzlich alle Scooter von der Karte. Das Manager Magazin schreibt, dass einige Lenkstangen wohl gebrochen seien. Offiziell sei von “Wartung” die Rede.

Laut Priori Data (für Manager Magazin) hat Circ seit 2018 600.000 App-Downloads in Deutschland. Weniger hat nur das kürzlich gestartete Bird (200.000), Voi liegt gleichauf. Tier und Lime haben mit 1,8 bzw. 1,9 Millionen Downloads die Nase im deutschen E-Scooter-Verkehr vorn.

Zum Thema: E-Scooter-Anbieter Dott startet in Deutschland – und macht alles anders

Circ-Gründer erfolgreich mit Start-ups

Dabei hat der Circ-Gründer oft ein gutes Händchen mit Start-ups bewiesen. Gadowski zählt zu den Köpfen hinter Spreadshirt und Brands4Friends. Das Manager Magazin schätzt sein Vermögen auf 150 Millionen Euro. Weiteres Kapital bei Circ kam von dem Investmentbanker Bhola, der nun aber das Unternehmen verlassen hat.

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