Das sind die zehn mobilsten Städte Deutschlands

Mit dem Smart City Index analysiert Bitkom Städte hinsichtlich ihrer digitalen Entwicklung. Ein Kriterium: der Ausbau neuer Mobilitätsformen.
Mobilitätsfazit im Jahr 2020: Das ist der Stand der Dinge.
Mobilitätsfazit im Jahr 2020: Das ist der Stand der Dinge.

Mit dem Smart City Index analysiert Bitkom jährlich eine Reihe internationaler Städte hinsichtlich ihrer digitalen Entwicklung. Als ein Kriterium wird auch der Ausbau neuer Mobilitätsformen betrachtet – und tut für deutsche Städte Erstaunliches auf.

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Die Top 10 im Überblick

  • Platz 10: Potsdam Die 2018 gestartete Kampagne „Besser mobil. Besser leben“ zur Förderung der Mobilitätswende zahlt sich aus, fasst mobilitymag zusammen. Doch gerade beim öffentlichen Personennahverkehr ist noch Luft nach oben: So macht sich die eher ländliche Lage etwa im Fahrplan bemerkbar. Viele Busse fahren nur ein Mal pro Stunde.
  • Platz 9: Berlin Deutschlands Hauptstadt kann mit zahlreichen New-Mobility-Angeboten Punkten. Auch wenn der Autoverkehr die Stadt nach wie vor im Griff hat, regen die Bezirke mit Projekten wie Pop-up-Fahrradstraßen während der Coronakrise zunehmend zum Undenken an.
  • Platz 8: Achen So wie auch Potsdam setzt Achen unter dem Namen „Mobile Region“ auf eine Strategie zur Förderung der Vernetzung verschiedenster Mobilitätsangebote.
  • Platz 7: Düsseldorf Der „Mobilitätsplan D“ zielt darauf ab, dass die Bürger der Stadt sich im Dialog aktiv an der Entwicklung der Mobilität mit einbringen.
  • Platz 6: München Für Autofahrer heißt es runter vom Gas: Vor allem die Radfahrer und Fußgänger stehen hier im Vordergrund, erklärt mobilitymag.
  • Platz 5: Dresden Alle fünf Jahre ermittelt die Universität Dresden anhand bestimmter Kriterien, wie sich die Einwohner mit Augenmerk auf Mobilität verhalten. Das scheint sich auszuzahlen.
  • Platz 4: Heidelberg Fast drei Viertel der Einwohner gaben in einer Befragung der Stadt selbst an, innerhalb der Stadt das Rad zu bevorzugen. Das Angebot wird durch einen gut ausgebauten Personennahverkehr ergänzt.
  • Platz 3: Hamburg Wie Berlin und München versteht sich auch Hamburg als Hochpunkt der Sharing-Aktivitäten. Der Individualverkehr hingegen soll begrenzt werden. Das macht sich bemerkbar, stellt mobilitymag fest.
  • Platz 2: Karlsruhe Mit dem Schwerpunkt einer ökologischen Mobilitätsreform gehen Sharing und Klimabewusstsein Hand in Hand.
  • Platz 1: Stuttgart Seit 2013 arbeitet die Baden-Württembergische Landeshauptstadt aktiv an einer Reform der Mobilität und steigt damit mit 97 von 100 möglichen Punkten aufs Siegertreppchen. In Vorbereitung befänden sich der Studie zufolge moderne Logistikkonzepte und plant eine Plattform zur Bereitstellung und Verknüpfung von Mobilitäts- und Umweltdaten.

Fazit: Da geht noch was

Auch wenn Großstädte wie Stuttgart, Hamburg, München und Berlin gar nicht so schlecht abschneiden, ist noch viel Luft nach oben – gerade im ländlichen Raum. Sogar das eher größere Hildesheim kann mit nur 14 Punkten nicht überzeugen und bildet im Test das Schlusslicht. Vom flächendeckenden Einsatz von Fahrrädern wie in Gröningen etwa oder gar ganzen Fahrradstädten sind wir noch weit entfernt. Hier zieht die Niederlande als Vorzeigebeispiel gnadenlos an uns vorbei.

Im Blick auf alle 81 analysierten Städte, verfügte nur knapp die Hälfte über ein digitales Parkleitsystem. Ein Großteil dieser erlaubt die digitale Abfrage der aktuellen Verfügbarkeit von Parkplätzen und der Verkehrsdichte. Digitale Verkehrsschilder, die sich tagesaktuell an die aktuellen Gegebenheiten anpassen, sind nur in rund 20 Prozent der Städte vorhanden.

Auf eine ähnliche Zahl kommt man bei der Betrachtung, welche Städte mit autonomen und adaptiven Ampelsystemen den Verkehr steuern. Potenzial haben etwa eine Bevorzugung des Nahverkehrs oder eine Messung der Feinstaubwerte und ein sofortiges Eingehen auf problematische Messungen. Autos werden in der Regel über Induktionsschleifen im Fußboden erfasst.

Zuversichtlicher stimmt ein Blick auf den ÖPNV. Nur fünf der 81 betrachteten Städte erlauben es nicht, ein Ticket über ein Smartphone zu erwerben. Nur knapp mehr als die Häfte allerdings bieten eine zentrale App für alle Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs.

Im Blick auf New Mobility stellt die Studie fest, dass pro 1000 Einwohnern im Schnitt nur 0,37 Carsharing-Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Um also längerfristig vom Individualfahrzeug wegzukommen, muss die Flotte noch drastisch vergrößert werden. Ein Großteil der Städte kann mit mindestens einem Anbieter für das spontane Mieten von E-Autos oder Rädern punkten. Anders sieht es bei Tretrollern und Ridepooling-Diensten aus, die erst in knapp jeder fünften Stadt vertreten sind.

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