Die Betreiber des Ridesharing-Angebots BerlKönig haben angekündigt, ab Mittwoch, 25. März, Personal aus dem Gesundheitsbereich kostenlos zu ihren Arbeitsstätten zu fahren. Grund ist das Coronavirus COVID-19.
Ärzte, Pflegepersonal, medizinische Fachangestellte und Rettungskräfte sollen ab Mittwoch zum Dienst gefahren oder davon abgeholt werden, wie der RBB berichtet. Während der reguläre Betrieb des BerlKönigs eingestellt wird, sollen die Mitarbeitenden aus dem Gesundheitsbereich kostenlos befördert werden. Dabei gehe es vor allem um Fahrten während des Schichtwechsels am Morgen und am Abend und um Einsätze in der Nacht – also in der Zeit zwischen 21 und 5:30 Uhr. Das Angebot soll den Nachtverkehr der BVG ersetzen und vorerst bis zum 19. April 2020 gelten.
BerlKönig: Registrierung via App
Die entsprechenden Berufsgruppen könnne sich über die BerlKönig-App für den Ridesharing-Dienst registrieren. Dabei achte der Betreiber weiterhin darauf, nie mehr als drei Fahrgäste gleichzeitig zu befördern, um genügend Abstand einhalten zu können. Bedient wird das Gebiet innerhalb des gesamten Berliner S-Bahnrings. Außerdem werden Außenbezirke einbezogen, um das Personal zu weiteren Krankenhäusern bringen zu können.
In einer Mitteilung auf der Homepage des Unternehmens heißt es:
“Uns allen verlangt die aktuelle Krise einiges ab und erfordert von uns, noch stärker zusammenzuhalten. Um die Menschen aus dem Gesundheitswesen, auf die es gerade sehr ankommt, bequemer und stressfreier zur Arbeitsstelle und wieder nach Hause zu bringen, wird der BerlKönig ab dem 25.03.2020 bis zum 19.04.2020 zwischen 21 und 5:30 Uhr in einem vergrößerten Bediengebiet diese Helden unserer Stadt befördern.”
Angebot wird am 3. April ausgeweitet
Rund 1000 Mitarbeiter von Krankenhäusern und sonstigen medizinischen Einrichtungen haben sich nach Angaben der BVG und ViaVan bereits für das Angebot registriert. Als Reaktion auf den stetigen Anstieg der Registrierungszahlen, wird BerlKönig ab dem Abend des 3. April sein Angebot für alle Beschäftigten medizinischer Einrichtungen erneut ausweiten.
Nachdem schon von Anfang an eine rund vier Mal so große Fläche wie üblich bedient wurde, kommen nun noch einmal knapp 60 Quadratkilometer Fläche hinzu. Der Neuzugang umfasst Teile von Steglitz, Lichtenrade, Neukölln, Marzahn, Wittenau und Tegel. Damit liegen nun insgesamt drei Viertel aller Berliner Krankenhäuser im Gebiet des BerlKönig.
Ferner wird der Betriebszeitraum auf 21 Uhr abends bis 8 Uhr morgens ausgeweitet, nachdem sich die BVG und ViaVan mit den Krankenhäusern über den Bedarf abgesprochen haben. So soll das Personal auch beim morgendlichen Schichtwechsel von der Entlastungsmaßnahme profitieren können.
Die Beschäftigten im Berliner Gesundheitswesen sind die wahren Helden der aktuellen Coronavirus-Pandemie, und ihre Arbeit ist in dieser kritischen Zeit für alle Berlinerinnen und Berliner von entscheidender Bedeutung. Die Unterstützung ihrer Arbeit mit zuverlässiger und sicherer Mobilität ist daher momentan besonders wichtig. Die hohe Flexibilität unserer Technologie hat es uns erlaubt, das BerlKönig-Angebot in kürzester Zeit anzupassen, und so noch gezielter auf die Bedürfnisse des medizinischen Personals in Berlin einzugehen.
Chris Snyder, CEO von ViaVan
Nach aktuellem Stand wird der BerlKönig sein reguläres Angebot ab dem 20. April 2020 wieder aufnehmen.
Angebot verlängert
Die Berliner Verkehrsbetriebe und ViaVan haben angekündigt, das Angebot bis einschließlich 3. Mai zu verlängern. Aktuell werden rund 400 Fahrten am Tag durchgeführt.
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Da es sich um einen Ableger der BVG, einen ÖPNV-Anbieter, handelt und kein börsennotiertes Profitunternehmen, wie etwa UBER oder FriehNau (Daimler AG), bin ich zwiegespalten.
Eine tolle Idee – aber wie ich vermute ist es kein öffentlicher Auftrag, sondern ein Marketing-Gag um das kränkelnde und ineffiziente Angebot bekannter zu machen. “Tue Gutes und sprich darüber.“
Und sicher ist es ja auch was Gutes. Aber nie vergessen, dass der Berlkönig in Konkurrenz zu Taxis steht und, was deutlich schlimmer wiegt, in Konkurrenz zum Fahrrad und der BVG selber. Mit dem Resultat, dass Berlin mehr PKW-Kilometer erdulden muss. Wo man doch eigentlich den Verkehr in der Stadt gerne minimiert hätte. Kurz: Ohne Berlkönig würde mehr Bahn und Rad gefahren.
Und ja, auch wenn die Fahrzeuge elektrisch betrieben werden – irgendwoher muss der Strom ja kommen. Und nein, es sind nicht ausschließlich regenerative Energien, sondern – zumeist immer noch – Kohle, Kernkraft und Gas. Dazu die Herstellung.
Und somit erzeugt der Berlkönig durch seine Konkurrenz zu dem geschwisterlichen ÖPNV und dem Fahrrad auch zusätzliche CO2-Emmissionen, die es ohne ihn nicht gäbe und für die preiswerte Mobilität in Berlin auch nicht erforderlich sind
Nur wg. Corona und der daraus resultierenden schwachen Nachfrage ..Sprich: Alles nur Augenwischerei !!
Fakt ist: Der BerlKönig-Service ist total Überflüssig… Vor allem in Berlin.
#Umwelt schonen sieht anders aus..