Flixbus will gegen Milliardenhilfe für Deutsche Bahn vorgehen

Der Bund will der Deutschen Bahn fünf Milliarden Euro für die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zur Verfügung stellen. Dagegen will das Fernbusunternehmen Flixbus vorgehen und fordert ein Eingreifen der EU-Kommission.
Flixbus muss sich auf neue Konkurrenz im Rückspiegel einstellen. Foto: Flixbus
Foto: Flixbus

Der Bund will der Deutschen Bahn fünf Milliarden Euro für die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zur Verfügung stellen. Dagegen will das Fernbusunternehmen Flixbus vorgehen und fordert ein Eingreifen der EU-Kommission.

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Der Fernbusanbieter Flixbus, der unter dem Namen Flixtrain auch Bahnverbindungen anbietet, und das staatliche Unternehmen Deutsche Bahn sind Konkurrenten. Nun soll die Bahn milliardenschwere Hilfen der Bundesregierung bekommen. Der Flixbus-Chef und -Gründer Andre Schwämmlein glaubt, dass das Geld die Konkurrenz massiv beeinträchtigen würde, wie er der SZ nun sagte.

Unsere große Befürchtung ist, dass sehr viel Geld direkt zur Deutschen Bahn fließt und dieses dann wettbewerbsverzerrend eingesetzt wird. Das ist wie ein Blankoscheck.

Andre Schwämmlein, Flixbus-Chef und -Gründer zur SZ

Hätte die Bahn ihre Hausaufgaben gemacht und unternehmerisch gehandelt, so Schwämmlein weiter, dann würde sie solche Summen nicht brauchen. Er befürchtet eine Zerstörung des Wettbewerbs „unter dem Deckmantel von Corona“. Der Fernbusanbieter hatte seinen Betrieb in Deutschland und von Deutschland in andere Länder am 17. März 2020 um Mitternacht eingestellt und kehrte erst im Juni auf die Straßen zurück, allerdings mit stark eingeschränktem Angebot (MOViNC berichtete). Da Flixbus mit mittelständischen lokalen Busunternehmen kooperiert und selbst keine Flotte unterhält, mache man sich Sorgen, ob die die Krise ohne Hilfe überstehen würde, so der Chef des Unternehmens zur SZ. Das Fernbus-Angebot von Flixbus läge derzeit “deutlich unter 50 Prozent” des Vorkrisenniveaus.

Deshalb habe Schwämmlein bereits an die EU-Kommission in Brüssel geschrieben. “Wir gehen davon aus, dass die EU-Kommission die erneuten Hilfen prüfen und Auflagen erteilen wird, so sie denn in entsprechender Höhe notifiziert werden,“ so der Gründer in der SZ. Konkret fordert er beispielsweise einen Zugang zum Buchungsportal der Deutschen Bahn und kritisiert billige Preise der DB, die nur aufgrund der Staatshilfen möglich sei. Bei der Bahn gibt man sich gelassen. “Bislang ist jede Kapitalerhöhung unseres Eigentümers im Einklang mit dem geltenden Wettbewerbsrecht erfolgt, auch auf EU-Ebene”, so eine Sprecherin zu dem Blatt.

Zum Thema: Pinkbus gibt im Streit mit Telekom nach – und foliert Busse neu

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