Drohnen können Waren an schwer erreichbare Orte liefern, so etwa in Krisensituationen. Credit: Wingcopter

Notfallversorgung per Drohne: Wingcopter überzeugt Jury beim African Drone Forum

Drohnen können im Krisenfall Medikamente in abgelegene Gebiete liefern, so die Message des African Drone Forum. Wingcopter legt dar, was heute schon möglich ist.

Auf dem African Drone Forum stellen mehr als eintausend Anbieter aus aller Welt ihre Lösungen zur autonomen Drohnenlieferung vor – dieses Mal in Ruanda. Die von der ruandischen Regierung und der Weltbank begleitete Ausstellung soll vor Augen führen, wie essentiell Drohnen zur Warenlieferung in schwer erreichbaren und ländlichen Gebieten sind. Ferner dienst sie dem Austausch zwischen Industrievertretern zwecks Bildung neuer Partnerschaften und gemeinsamer Weiterentwicklung der Technologie.

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Besonders bei der Lieferung medizinischer Güter und der Zustellung von Paketen und Lebensmitteln im Katastrophenfalle könnten in Zukunft Drohnen zum Einsatz kommen. So kann im Ernstfall schnell geholfen werden, ohne Gesundheitspersonaler und Krisenretter in Gefahr zu begeben. In Zusammenarbeit mit Unicef hat Wingcopter das Konzept bereits in mehreren abgelegenen Dörfern erprobt. Dorthin lieferten Drohnen in einem Test auf Abruf Impfstoff aus.

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Wingcopter: Ein Darmstädter Start-up räumt ab

Bei der im Rahmen der Veranstaltung ausgeschriebenen Lake Kivu Challange kürte eine Fachjury in verschiedenen Kategorien die überzeugendsten Konzepte. In der Kategorie „Emergency Delivery” räumte das Darmstädter Start-up Wingcopter ab.

Wir sind sehr stolz auf den Sieg bei der Lake Kivu Challenge, da dieser Wettbewerb und das African Drone Forum den innovativen Geist humanitärer Hilfe und der afrikanischen Drohnen-Community sowie das große Potenzial für nachhaltige Drohneneinsätze verkörpern. Wir sind der festen Überzeugung, dass Wingcopter-Drohnen zur Überwindung bestehender infrastruktureller Probleme beitragen und so einen erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Nutzen in Afrika und anderswo erzielen können.

Tom Plümmer, CEO und Mitgründer von Wingcopter

Teil des Preises ist auch ein Preisgeld in Höhe von 65.000 britischen Pfund, die Wingcopter in die Weiterentwicklung der eigenen Produkte stecken möchte, aber auch zur Förderung von Drohnen im asiatischen Raum einsetzen wird.

Paket auf die Insel Bugarura abgeliefert

Von insgesamt 92 Bewerbern aus 35 Ländern hat die Jury zehn Projekte zum Kivu-See in West-Ruanda eingeladen, die ihr Können vor Ort unter Beweis stellen mussten. Vom Festland aus lieferte Wingcopter deshhalb im Rahmen einer Flugübung ein Paket vollautonom auf die Insel Bugarura aus und sicherte sich damit den Sieg.

Lieferung auf eine 40 Kilometer entfernte Insel per Drohne. Credit: Wingcopter

Bei der Übung mussten die Bewerber eine Strecke von 40 Kilometern ohne Sichtkontakt und Batteriewechsel zurücklegen. Das klingt erst einmal beachtlich, doch nach eigenen Angaben wäre sogar die dreifache Reichweite drin gewesen. Mit einer Geschwindigkeit von 240 Stundenkilometern brauchte die Drohne für den einfachen Weg gerade einmal zwölf Minuten. Ein Windenmechanismus lies das Paket vor Ort ohne Präsenz menschlicher Assistenz fallen.

Zum Thema: Wingcopter: Deutscher Drohnen-Bauer kooperiert mit UPS

Auch die Post soll zukünftig aus der Luft kommen

Nicht nur in Krisenfällen möchte Wingcopter zukünftig seine Dienste zum Einsatz bringen. Auch die Post soll dank einer Partnerschaft mit dem Logistikdienstleister UPS Flight Forward zukünftig mit Drohnen ausgeliefert werden. Momentan in Vorbereitung befinden sich zudem verschiedene Projekte zur Unterstützung während der Covid-19-Pandemie.

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